Gewürz und Medizin
Safran passt wunderbar zu Paella, Risotto und Meeresfrüchten. Die Blütenfäden verströmen einen intensiv blumig-süßen Duft und haben einen leicht bitter-scharfen Geschmack. Er verleiht Speisen eine leuchtend gelb-orangene Farbe. Aber die schöne Blume dient in einigen Kulturen nicht nur zum Verfeinern von Gerichten, sondern auch als Medizin. Das teuerste Gewürz der Welt gehört zur Gattung der Krokusse und wächst vor allem im Iran und in den Bergregionen Kleinasiens, aber auch in Griechenland, Italien, Spanien, Ägypten und im Kaschmir. Jede der Blüten hat drei rote Stempel wovon jedes ungefähr 2 mg wiegt. Aus 150000 Blumen kann man ca. 1 kg Safranfäden ernten.
Naturheilkundliche Ärzte und Heilpraktiker schätzen Safran wegen seiner antioxidativen, aber auch stimmungsaufhellenden und antidepressiven Wirkung. Es wurden inzwischen mehrere klinische Studien durchgeführt, in denen die Wirksamkeit von Safran bei leichten bis mittelschweren Depressionen erforscht wurde. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass Safran ähnlich wirksam wie gängige Antidepressiva sein kann. Allerdings ist die Naturheilpraxis DAOZEN in Augsburg der Meinung, dass die Wirkung von Safran zu mild ist und daher als Monotherapie bei Depressionen ungeeignet ist. Bei leichten Stimmungsschwankungen kann der Konsum von Safran aber sehr hilfreich sein.
Mittlerweile konnte man über 150 phytochemische Verbindungen nachweisen. Die Hauptbestandteile von Safran sind Crocin, Picrocrocin und Safranal. Die zahlreichen Pflanzenstoffe sind offenbar für viele pharmakologische Wirkungen im Körper verantwortlich. Forscher haben herausgefunden, dass die charakteristische Farbe von Safran hauptsächlich auf die Carotinoidverbinungen Crocin und Crocetin zurückzuführen sind. Es wird vermutet, dass Crocin und Safranal die Wiederaufnahme von Dopamin, Noradrenalin und Serotonin hemmen kann. Dies wäre eine mögliche Erklärung für die, in Untersuchungen nachgewiesenen, antidepressiven Effekte. Der genaue Wirkmechanimus ist aber bislang noch unbekannt.
Studien
- In einer doppelblinden und randomisierten Studie bekamen Patienten für 8 Wochen nach dem Zufallsprinzip Safrankapseln (15 mg) oder Fluoxetin (10 mg). Die Forscher stellten fest, dass Safran bei der Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen ähnlich gut wirkt wie Fluoxetin.
- Die Wirkung von Safran wurde mit Imipramin bei der Behandlung von Depressionen verglichen. Die Patienten erhielten für einen Zeitraum von 6 Wochen entweder dreimal täglich Safran-Kapseln (30 mg) oder Imipramin (100 mg). Das Ergebnis zeigte, dass Safran in dieser Dosierung bei der Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen ähnlich wirksam wie Imipramin ist.
- In einer doppelblinden, placebokontrollierten und randomisierten Studie erhielten 40 Patienten 6 Wochen lang nach dem Zufallsprinzip Kapseln mit Safran (30 mg zweimal täglich) oder Placebo. Die Einnahme von Safran zeigte bei den Teilnehmern eine signifikant bessere antidepressive Wirkung als die Placebokapseln.
Fazit
Auch wenn inzwischen einige vielversprechende Forschungsergebnisse vorliegen, sollten Betroffene die an Depressionen leiden nicht ohne ärztliche Absprache ihre Medikamente absetzen und mit Safranprodukten ersetzen. Es kann aber sicherlich nicht schaden das Gewürz vermehrt bei der täglichen Zubereitung von Speisen oder Getränken zu verwenden. In meiner Naturheilpraxis in Augsburg empfehle ich Safran bei milden Stimmungsschwankungen. Mehr als 1,5 Gramm pro Tag sollte man aber nicht zu sich nehmen, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Übliche Dosierungen für safranhaltige Gerichte sind 50-200mg pro Portion. Man sollte beim Einkauf genau auf die Qualität zu achten, da sehr viele gefälschte Produkte auf dem Markt sind. Charakteristisch ist der intensiv süß-würzige Geruch und natürlich der Preis: Echter Safran kostet zwischen 6-20 Euro pro Gramm.