Schleimlöser bei psychischen Störungen?
Die meisten kennen ACC oder NAC als bewährten Schleimlöser bei Erkältungen. Erfahrene Ärzte und Heilpraktiker wissen allerdings, dass die stabilisierte Form der natürlichen Aminosäure L-Cystein viel mehr kann, als nur das Abhusten zu erleichtern. Zahlreiche Studien kommen zu dem Ergebnis, dass die Verabreichung von Acetylcystein sowohl alleine, als auch als Zugabe zur bestehenden Medikation bei neuropsychatrischen Erkrankungen wie Zwangsstörungen, Schizophrenien, Depressionen und bipolaren Störungen hilfreich sein kann:
- NAC wirkt stark antioxidativ. Sowohl direkt, als auch durch indirekte Stimulation des Glutathion-Systems. Bei zahlreichen psychiatrischen Störungen besteht erhöhter oxidativer Stress. Bei Schizophrenien und bipolaren Störungen ist häufig die Mitochondrienfunktion beeinträchtigt. Das wichtigste endogene Antioxidans im Gehirn ist GSH, dessen Spiegel effizient durch NAC angehoben werden kann.
- NAC hat auch antientzündliche Eigenschaften und kann z.B. die Spiegel von bestimmten entzündungsfördernden Zytokinen vermindern. Eine Dysregulierung der Entzündungswege im Gehirn kann die Synthese von Neurotransmittern verändern und trägt zur Pathophysiologie von Depressionen bei.
- NAC wirkt regulierend auf das glutamaterge System im Gehirn. Die Glutamatsignalgebung ist von zentraler Bedeutung bei verschiedenen neuropsychiatrischen Störungen, so dass der therapeutische Effekt von NAC sicherlich zu einem großen Teil auf diese Wirksamkeit zurückzuführen ist.
- NAC kann hilfreich bei Suchterkrankungen sein. In zahlreichen Studien konnte eine Verbesserung der Suchtsymptome durch Verabreichung von Acetylcystein erreicht werden.
In Studien war Acetylcystein in einer Dosierung zwischen 600mg – 2400mg pro Tag meist gut verträglich und nebenwirkungsarm.